Nehemia: Ein Diener, der unbeirrbar Gottes Weg folgt
Die Geschichte von Nehemia und was wir daraus lernen können: unbeirrbar Gottes Weg folgen
Die Geschichte des Maueraufbaus
Im Jahre 444 v. Chr. lebten viele Israeliten im Exil (= nicht in Israel). Jerusalem gehörte zum Perserreich. Der Israelit Nehemia lebte auch in Persien (heutiges Iran). Er arbeitete beim König von Persien. Nehemia war der Mundschenk (= probiert das Essen) des Königs. Eines Tages in diesem Jahre traf Nehemia seinen Bruder Hanani. Nehemia fragte ihn, wie es der Stadt Jerusalem gehe. Sein Bruder Hanani antwortete, dass die Stadtmauer zerstört sei und die Stadttore in Schutt und Asche seien. Nehemia war traurig. Er hoffte, nach Jerusalem gehen zu können. Er wollte die Mauer wieder aufbauen. Er wollte den persischen König bitten, dass der König ihn nach Jerusalem schicke. Darum betete er zu Gott. Er bat Gott darum, dass der König ein offenes Herz für den Wunsch von Nehemia hätte (Neh 1).
Vier Monate später bemerkte der König, dass Nehemia traurig war. Er fragte Nehemia nach dem Grund? Da erzählte Nehemia dem König, dass er traurig sei, weil die Mauern von Jerusalem zerstört seien. Der König sagte, er wolle ihm helfen. Er schickte ihn nach Jerusalem und gab ihm die nötigen Bewilligungen, damit er die Stadtmauer von Jerusalem wieder aufbauen konnte (Neh 2,1-10). Nehemia organisierte den Maueraufbau. Nun konnte die Mauer von Jerusalem wieder aufgebaut werden (Neh 2,11-3,32).
Doch es gab Probleme: Nehemia hatte Feinde. Diese wollten nicht, dass die Mauer aufgebaut wurde. Zwei Feinde, Sanballat und Tobija verspotten Jerusalem. Tobija sagte: «Wenn ein Fuchs diese Mauer hochspringt, fällt die Mauer zusammen!». Sie wollten Angst machen. Nehemia betete. Dann bauten die Israeliten die Mauer weiter auf (Neh 3,33-38). Sanballat und Tobija sahen, dass der Aufbau Fortschritte machte. Sie wurden wütend. Sie verbündeten sich mit anderen Völkern, um Jerusalem anzugreifen. Was tun? Das Volk flehte (= stark bitten) zu Gott.
Nehemia organisierte: die eine Hälfte baute die Mauer weiter, die andere Hälfte stand bewaffnet Wache. Alle Arbeiter, welche weiter bauten, hatten eine Waffe umgeschnallt. Sie arbeiteten vom Morgen bis Abend, und in der Nacht wachten sie über die Mauer. Die Feinde hatten verloren. Gott sorgte dafür, dass sie keinen Erfolg haben konnten (Neh 4). Nach 52 Tagen war die Mauer fertig. Die Feinde sahen, dass Gott den Israeliten geholfen hatte (Neh 7,15-16).
Unbeirrbar sein trotz Spott und Angriffen
Im Alten Testament kommen die Wörter ‹Spott› oder ‹Lästerei› und deren Verben zusammen 138 Mal vor (Elberfelder). Mehrheitlich geht es darum, dass das israelitische Volk oder Gottesmänner verspottet werden (v.a. in den Psalmen). Wir werden auch verspottet. Was tun? Sich ärgern? Sich einschüchtern lassen? Ps 119,51-52:
Die Stolzen treiben ihren Spott mit mir; doch ich wich nie von deiner Weisung ab. Es macht mir Mut, Herr, wenn ich daran denke, wie du in alter Zeit für Recht gesorgt hast.
Nehemia wurde auch angegriffen. Wir müssen viele Angriffe einstecken. Wir müssen darunter leiden. Was tun? Ps 119,2-5:
Wie glücklich ist, wer Gottes Weisung ausführt und wer mit ganzem Herzen nach ihm fragt! Bei solchen Menschen findet sich kein Unrecht, weil sie in allem Gottes Willen tun. Du, Herr, hast deine Vorschriften gegeben, damit man sich mit Sorgfalt danach richtet. Ich möchte unbeirrbar dabei bleiben, mich deinen Ordnungen zu unterstellen!
Wir sollen uns also Gott unterordnen, egal, was die anderen sagen. Ps 119,56.60:
Deine Befehle zu befolgen ist das Glück, das mir zufiel. ... Ich eile und säume nicht, deine Gebote zu halten.
Unbeirrbar Gottes Wege folgen
Gott hat dir vielleicht Wege oder Pläne gegeben. Du sollst sein Ziel erreichen. Doch Einflüsse von aussen können stören. Wenn du aber sicher bist, dass dein Wille von Gott ist (siehe aber die Warnung unten), geh unbeirrbar deinen Weg. Genauso wie Nehemia unbeirrbar am Tempel weiterbaute, obwohl er dem Spott und den Angriffen seiner Feinde ausgesetzt war. Darum: folge unbeirrbar den Plänen Gottes. Halte deine Abmachungen mit Gott ein. Lass dich durch äussere Umstände nicht beeinflussen. Auch nicht durch ‹Kleinigkeiten›.
Störfaktoren eliminieren
Wenn dein/Gottes Ziel gefährdet ist, dann treffe Gegenmassnahmen. Beispiel: du spendest jeden Monat regelmässig einen Beitrag an deine Gemeinde. Doch plötzlich hast du kein Geld mehr. Dann treffe Gegenmassnahmen, z.B. indem du eine Finanzplanung einführst (auch anderes will bezahlt werden). So wie Nehemia als Gegenmassnahme die Verteidigung aufbaute.
Zusammenfassung
Verfolge wie Nehemia unbeirrbar den Zielen und Plänen Gottes, lass dich durch äusserliche Einflüsse nicht beeinflussen. Falls diese aber bei der Ausführung behindern, treffe Gegenmassnahmen!
Warnung zum Schluss
Du hast den Eindruck, du hast einen Auftrag von Gott bekommen. Du möchtest es befolgen. Doch alle deine Nächsten (Glaubensgeschwister, Älteste usw.) sehen es anders. Dann solltest du zuerst abklären, ob es wirklich Gottes Absicht ist oder ob es doch deine eigenen Wünsche sind.