Projektinformationen: Die neu eröffnete Gehörlosen-Schule in Riberalta, Bolivien
Am 1. Juni 1998 wurde die Gehörlosen-Schule «Arca Maranatha» eröffnet.
Andreas unterrichtet im ‹Kindergarten› eine Klasse mit 3 Mädchen. Diese Mädchen kennen keine Gebärden. Zwei Mädchen wissen nicht, wie sie heissen, und wie alt sie sind (zwischen 8 und 15 Jahren). Für die zweite Klasse haben wir eine hörende Lehrerin angestellt. Sie heisst Delmira. Sie war lange Lehrerin in Cochabamba und kann gut mit Gehörlosen kommunizieren. Delmira unterrichtet hauptsächlich die Primarschule. Andreas unterrichtet nur die Fächer Rechnen, Zeichnen und Turnen. Die Klasse besteht bis jetzt aus zwei Buben und einem Mädchen. Diese drei Kinder haben schon die Schule in Cochabamba besucht. Sie können sich gut in Gebärdensprache unterhalten.
Unsere Lehrerin Delmira hatte im Juni ein trauriges Erlebnis. Ein Nachbarhaus brannte. Das Feuer wurde nicht richtig (fachmännisch) gelöscht. Dadurch brannten drei, vier weitere Häuser. Eines davon war das Haus von Delmira. Die Dächer dieser Häuser sind aus Holz und trockenen Bananenblättern. Sie brennen sehr leicht. Delmira konnte einen Tag keine Schule unterrichten.
Alle zwei Tage am Abend gibt Andreas eine Stunde lang einen Gebärdenkurs. Die Eltern der gehörlosen Kinder wünschen Gebärdenkurse für sich selber. Sie sind motiviert und haben Freude an ihren Kindern. Dabei sind auch ausgebildete hörende Lehrer. Wir hoffen sehr, dass einige Lehrer sich für eine Arbeit mit Gehörlosen entscheiden. Was nicht so einfach ist.
Der erste Elternabend ist sehr gut gelaufen.
Im Juni gab es in Riberalta einen Sandsturm. Nicht nur am Boden war alles voll Staub. Auch die Tische, Papiere und der Computer waren voll Staub.
Eine alte hörende Frau besitzt ein Grundstück von ca. 300 m2. Das Land befindet sich neben der Schule. Die Frau will das Grundstück für US$ 6'000.– verkaufen. Das Angebot wäre eine gute Gelegenheit. Sie hat es Andreas angeboten. Vielleicht werden wir später die Schule ausbauen und ein zweites Schulgebäude mit Klassenzimmer oder eine Werkstatt für erwachsene Gehörlose einrichten. Wir prüfen noch, ob US$ 6'000.– für bolivianische Verhältnisse ein anständiger Preis ist.
Andreas ist nicht nur in der Schule beschäftigt. Eine Familie mit drei erwachsenen Gehörlosen bat Andreas um Hilfe. Die Mutter dieser Familie war gestorben. Die Leiche der Mutter wurde im Spital Santa Cruz aufbewahrt. Die Leiche wurde per Flugzeug von Santa Cruz nach Riberalta geflogen. Andreas holte den Sarg am Flughafen Riberalta ab. Die Trauerfamilie führte den Sarg zum Friedhof. Andreas fuhr voraus mit seinem Wagen.
Weitere Seiten
- Kurz-Info
- Geschichte der Gehörlosenschule 'Logos' in Riberalta
- Ausblick auf 2005-2006
- Daniel, ein gehörloser Bub
- Maria, eine gehörlose Mädchen
- Ricky
- Yasmani
- Portraits Lehrkräfte und Personal 1. Teil
- Portraits Lehrkräfte und Personal 2. Teil
- Portraits Lehrkräfte und Personal 3. Teil
- Portraits Schulkinder 1. Teil
- Portraits Schulkinder 2. Teil
- Portraits Schulkinder 3. Teil
- Portraits Schulkinder 4. Teil
- Portraits Gehörlose
- Geschichte der Bolivianische Gebärdensprache
- Vorbereitungsjahr 1997
- Schuljahr 1998
- Schuljahr 1999
- Schuljahr 2000
- Schuljahr 2001
- Schuljahr 2002
- Schuljahr 2003
- Schuljahr 2004
- Schuljahr 2005
- Wie lebt Andreas Kolb in der Urwaldstadt Riberalta?