Martina | Wie viele Jahre wohnst du schon in der Stiftung Uetendorfberg? Wie ist es für dich dort? |
Heinz | Ich wohne seit 22 Jahren hier. Ich wohne in meiner Wohnung. Ich gehörte zum Personal. Deshalb kenne ich alle Behinderten. Am Anfang war es ganz schwierig, die verschiedenen hör- und mehrfachbehinderten Menschen zu verstehen und zu begreifen. Doch jetzt geht es gut. Man muss einfach jede Person kennen lernen. |
Martina | Was für einen Beruf hast du hier ausgeübt? |
Heinz | Ja, ich arbeite schon lange hier. Ich lernte hier den Gärtnerberuf. Eigentlich wollte ich nach der Lehre fort. Doch es kam anders und ich übernahm die frei gewordene Stelle hier. Ich habe es nie bereut, dass ich weiter hier blieb. |
Martina | Du bist ein Mitglied in der CGG und du hattest viele Jahre für uns als Kassier gearbeitet. Wie hat du das erlebt? |
Heinz | Ich war gerne Kassier für die CGG. Das heisst, ich habe gerne etwas gemacht für die CGG. Kurz gesagt, ich machte es sehr gerne. Vor zwei Jahren habe ich wegen meiner Krankheit aufgehört. |
Martina | Wie gehst du mit deiner Krankheit um? |
Heinz | Ich versuche, das Beste daraus zu machen soweit ich kann. Auch wenn ich trotzdem einiges nicht mehr kann oder darf, versuche ich es trotzdem. Klar ist es nicht immer einfach, wenn es trotz allem schlechter geht. Irgendwie geht es ja immer. Wie gesagt, versuche ich auf das Beste zu hoffen. Gott ist die Zukunft. |
Martina | Du bist ein Vorbild und ich staune, wie du mit der Krankheit umgehen kannst. Möchtest du jemanden ermutigen, der vielleicht auch betroffen ist? |
Heinz | Tauschen möchte ich mit niemandem. Jeder muss selber den Weg mit Gott finden. Die Ärzte wissen ja oft nicht genau Bescheid bei mir. Trotzdem bin ich glücklich im Herzen, denn Jesus ist ja da. |
Martina | Wo bist du damals in den Gottesdienst gegangen? |
Heinz | In die FEG Steffisburg. Die CGG Lokalgruppe hat nach Thun gewechselt. Ich besuchte noch weiterhin den Gottesdienst mit Hörenden in Steffisburg und habe noch Kontakt zu Leuten von dort. |
Martina | Was ist deine schönste Erinnerung? |
Heinz | Sicher die Reisen nach Bolivien, durfte ich doch fünf Mal über den «Teich». Aber es gibt auch andere schöne Erlebnisse in der CGG. Durch die CGG konnte ich als Ertaubter an Gottesdienste und ans Bibeltreff gehen. |
Martina | Wie hast du deinen Glaubensweg entwickelt? |
Heinz | Ich war früher hörend und schon gläubig. Dann habe ich das Gehör verloren und muss jetzt auch um die Augen kämpfen. Trotz allem bleibe ich bei Gott und möchte nichts anderes. Für alles möchte ich Gott ganz fest danken. Ich hatte sicher ein rechtes Auf und Ab, aber mit Gott schaffe ich vieles. |
Martina | Was gefällt dir an Jesus besonders? |
Heinz | Jesus ist meine Zukunft. Egal was passiert und kommt. Wie gesagt, die Zukunft ist Jesus. |
Martina | Hast du auch schon eine Gebetserhörung oder ein Wunder erlebt? |
Heinz | Ich habe schon verschiedene Gebetserhörungen erlebt. Dass ich trotz meiner Krankheit bei Gott sein will, ist sicher ein grosses Wunder. |
Martina | CGG feiert dieses Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum. Was wünscht du dir für die nächsten Jahre? |
Heinz | Dass weiter neue Personen kommen in die Gottesdienste, ins Bibeltreff, in die Hauskreise usw. Aber auch neue CGG-Mitglieder sehe ich gerne. Ebenfalls wünsche ich mir, dass man einen schönen Rückblick macht darüber, was alles lief, das Gute und das Schlechte zeigen und sagen. Durch das Schlechte sollen wir lernen, möglichst Gutes zu machen. Fehler machen alle Menschen. Jesus ist die Zukunft der CGG. |
Martina | Danke für das Interview. Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und der HERR wird immer bei dir sein. |