Besuch bei den Gehörlosen der FEG Klagenfurt/Österreich
In Österreich gibt es einen Gottesdienst für Gehörlose in Gebärdensprache.
Anita, die jüngste,
singt ein Gebärdenlied
Im Sommer 2001 besuchten uns drei Frauen aus Klagenfurt (siehe Gemeinschaft 4/01). Zwei dieser Frauen, Jean Ellis und Michaela Frühstück, arbeiten in der FEG Klagenfurt mit Gehörlosen. Jean ist Missionarin aus England. Sie kam für Kinderarbeit nach Klagenfurt. Vor zwölf Jahren begann sie, auch mit Gehörlosen zu arbeiten. Einmal im Monat ist Gehörlosen-Gottesdienst (in Klagenfurt nennen sie es ‹Gottesdienst in Gebärdensprache›), immer am letzten Sonntag des Monats. Im Oktober 2003 feierte die Gehörlosengruppe Klagenfurt ihren 7. Geburtstag.
Gottesdienst feiern
Im September 2002 waren zwei CGGler dort auf Besuch. Die hörende Gemeinde FEG feierte ein Strassenfest. Auch die Gehörlosen konnten daran teilnehmen. Etwa sieben oder acht Gehörlose kamen. Es wurde ein Vortrag über die Gehörlosenschule von Andreas Kolb in Bolivien abgehalten.
Am Sonntag war Gehörlosen-Gottesdienst. Normalerweise kommen zwischen 10 und 18 Gehörlose. Diesmal waren es 25! Viele kommen nicht aus Klagenfurt, sondern von weit her: Aus Villach, Spittal am Millstättersee und sogar aus Lienz (nicht Linz!) in Osttirol. Das sind immer lange Reisen für die Gehörlosen. Bis zu 160 Kilometer...
Darum gibt es auch keine Hauskreise. Die Leute wohnen zu weit weg voneinander. Einmal im Monat Gehörlosen-Gottesdienst, das muss im Moment genügen.
Einige der Klagenfurter Gehörlosen
draussen beim Kaffee am Samstagnachmittag.
Ganz links: Jean Ellis
Die Gehörlosen von Klagenfurt lernen die Bibel von Anfang an. Sie sind noch bei Mose im Alten Testament. Man kommt natürlich nicht so schnell vorwärts, wenn man nur einmal im Monat zusammenkommt. Die Gebärden sind ähnlich, Schweizer und Österreicher verstanden sich sofort gut. Die Predigt war aber vielleicht für einige doch etwas zu schwierig.
Bis jetzt hat noch keiner dieser Gehörlosen Jesus wirklich aufgenommen. Viele haben Interesse, einige haben sehr gute und tiefe Gespräche geführt. Aber bekehrt hat sich noch niemand. Wir wollen den Kontakt zu Klagenfurt weiter pflegen und vor allem viel beten. Für die Gehörlosen, aber auch für Jean Ellis und Michaela Frühstück. Sie brauchen viel Weisheit bei ihrer Aufgabe.