Christliche Gehörlosen-Gemeinschaft

CGG Schweiz

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Interview mit unseren Lehrern in Riberalta

Lebensläufe der Lehrer in Riberalta.

Regula: Wann hat dein Einsatz im Gehörlosenzentrum ‹Arca Maranatha› angefangen?
Andreas: Im August 1997, mit der Vorbereitung.
Sara: Im August 1997.
Delmira: Bei der Eröffnung des Zentrums im Juni 1998.
Dilma: 1. April 1999.
Fanny: 23. August 1999.
Antonio: Im Januar 2000.
Regula: Was hast du vorher gemacht?
Andreas: Ich arbeitete in der Christlichen Gehörlosenschule in Vinto bei Cochabamba.
Sara: Ich arbeitete vorher als Religionslehrerin in der Christlichen Gehörlosenschule in Vinto bei Cochabamba.
Delmira: Ich arbeitete als Religionslehrerin und Christliche Erzieherin.
Dilma: Ich arbeitete mit Pastor Achimo.
Fanny: Ich arbeitete als Lehrerin in der Christlichen Gehörlosenschule in Vinto bei Cochabamba.
Antonio: Ich war Lehrer an der hörenden Schule Maranatha in Riberalta.
Regula: Wo hast du die Gebärdensprache gelernt?
Andreas: ASL während meiner Aufenthalte in Bolivien seit 1990.
Sara: In Cochabamba, seit 1982.
Delmira: Zuerst ein wenig mit Catalina, jetzt verbessere ich es mit Andreas Kolb
Dilma: Im Haus des Pastor Achimo.
Fanny: In Cochabamba.
Antonio: Im Gehörlosenzentrum Arca.
Regula: Wie waren deine ersten Monate als Lehrer im Gehörlosenzentrum?
Andreas: Gut.
Delmira: Schwierig wegen der Kommunikation.
Dilma: Gut, weil das meine Welt ist.
Fanny: Die Arbeit ist ein wenig anders als in Vinto, aber es ging gut. Und es hat viele Projekte im Zentrum.
Antonio: Gut, da ich an der Planung und Organisation des Zentrums mitgewirkt habe.
Regula: Was waren deine Schwierigkeiten?
Andreas: Die Pädagogik, weil ich keine Ausbildung als Lehrer habe.
Sara: Bei der Vorbereitung der biblischen Geschichte ist es nicht einfach. Ich muss überlegen, wie ich am besten vermitteln, lehren, erzählen soll.
Delmira: Ich musste viel lernen. Ich konnte zuwenig Gebärden, es gibt einen grossen Kulturunterschied.
Dilma: Lesen und Schreiben.
Fanny: War ein wenig schwierig wegen der Sprache. Es fehlen mir viele Wörter (in Gebärden).
Antonio: Die Verbformen und Zeiten in einem korrekten Satz zu lehren.
Regula: Was gefällt dir am besten?
Andreas: Ich animiere die SchülerInnen, dass sie lernen, eigene Verantwortung selber zu tragen.
Sara: Ich erzähle gerne Geschichten aus der Bibel.
Delmira: Wenn ich merke, dass meine Arbeit und Mühe positiv für die Kinder ist.
Dilma: Lehren und zusammen lernen mit allen vom Zentrum.
Fanny: Geschichten aus den Büchern erzählen und Handarbeit.
Antonio: Lehren und zusammen mit den Kindern lernen.
Regula: Wie ist es für dich, auf dem Gehörlosenzentrum zu arbeiten?
Andreas: Gut, aber ich habe zu viel Arbeit und zu viele Funktionen, z.B. Direktor, Lehrer, Kassier, Sekretär, Leiter der Gehörlosengruppe in der Kirche Maranatha...
Sara: Ich fühle mich bei der Arbeit gut. Nur das tropische Klima stört mich ein wenig.
Delmira: Ich habe mehr Vertrauen in mich und fühle mich sicherer, weil ich mit Hilfe von Andreas viel dazugelernt habe.
Dilma: Ich bin glücklich, weil ich viel lernen kann.
Fanny: Gut mit meiner Arbeit.
Antonio: Glücklich. Ich möchte weiterhin meine Kenntnisse und meine Ideen einbringen.
Regula: Welche Klasse unterrichtest du?
Andreas: Ich trage die Verantwortung für Kindergarten; Rechnen in der 1. Klasse, Bibel-Unterricht in der 2. und 3. Klasse.
Sara: Bibel-Unterricht in der 1. Klasse: 2x 45 Minuten in der Woche.
Delmira: Erwachsene.
Dilma: Vor-Kindergarten.
Fanny: Sprache, Bibel, Handarbeit in allen Klassen.
Antonio: Zweite und dritte Klasse: Rechnen, Sprache und Lebenskenntnisse.
Regula: Verstehen die Kinder, was du unterrichtest?
Andreas: Sie kommen gerne in die Schule und haben grosse Motivation zum Lernen.
Delmira: Ja.
Dilma: Ja, ich sorge mich um sie, ich will, dass sie alle lernen.
Fanny: Manche verstehen gut, andere verstehen nicht, weil sie nicht aufmerksam sind.
Antonio: Es ist oft schwierig, aber die Kinder sind intelligent.
Regula: Siehst du einen Unterschied seit der Eröffnung der Gehörlosenschule im Juni 1998?
Andreas: Ja, grosse Unterschiede, weil die SchülerInnen sich besser verständigen können durch die gemeinsame Gebärdensprache. Sie machten auch Fortschritte im anständigen Benehmen.
Sara: Heute können die SchülerInnen untereinander mit ASL kommunizieren. Vorher hatte jeder eigene, primitive Gebärden von zu Hause.
Delmira: Klar, es gibt einen grossen Unterschied. Die Kinder sind in einer neuen Welt, die viel offener für sie ist.
Dilma: Es gibt grosse Unterschiede und Änderungen. Die SchülerInnen fühlen sich glücklich im Zentrum.
Fanny: Ich weiss nicht, weil ich erst später dazukam, aber die Kommunikation hat sich verbessert.
Antonio: Es gibt grosse Unterschiede. Es gibt mehr Verbindung und Kommunikation mit den Hörenden.
Regula: Was hat die Schule allgemein für Probleme?
Andreas: Die Kommunikation zwischen hörenden MitarbeiterInnen und Gehörlosen ist noch nicht optimal. Die Integration und Zusammenarbeit mit der hörenden Schule Maranatha ist oft mühsam.
Delmira: Es fehlen Dolmetscher.
Dilma: Ich habe kein Problem gesehen, weil wir genügend Material haben.
Fanny: Integrationsprobleme mit Hörenden, zu wenig Respekt für die Gehörlosen.
Antonio: Im Zentrum gibt kein Problem.
Regula: Was fehlt deiner Meinung nach im Zentrum?
Andreas: Tische und Stühle fehlen, auch freiwillige Helfer aus der Schweiz.
Sara: Tische und Stühle für jeden Schüler, damit sie selbständiger arbeiten können. Ein Spielplatz.
Delmira: Tische, Stühle, Küche, Nähmaschinen, eine Schreinerei. Mit der Zeit wird es viel besser.
Dilma: Ich glaube, wir haben alles, was wir brauchen.
Fanny: Es fehlen Tische und Stühle für die Schüler.
Antonio: Besuch von Fachleuten, um Erfahrungen auszutauschen.
Regula: Ausser als Schullehrer, welche Aufgaben hast du im Gehörlosenzentrum?
Andreas: Vorbereitung des Unterrichtsmaterials für die kommenden Tage und Büroarbeit.
Delmira: Ich dolmetsche, wenn es nötig ist. Ich dolmetsche auch in der Kirche.
Dilma: Ich studiere, weil ich mehr lernen will.
Fanny: Ich helfe Sara und ihrer Familie.
Antonio: Ich helfe in der Planung des Zentrums und überall, wo man etwas machen kann.
Regula: Beteiligst du dich beim Vorbereiten der Abendanlässe?
Andreas: Ja, z.B. jeden Mittwochabend, Sonntagmorgen und Sonntagabend in der Kirche, jeden Donnerstagabend im Gehörlosen-Zentrum ‹Club Arca› (= Jugendgruppe).
Delmira: Nein.
Dilma: Ja, am Donnerstagabend gibt es ein spezielles Programm für die Gehörlosen, die, aus der Stadt kommen.
Fanny: Ja, jeden Donnerstagabend in der Gruppe ‹Club de Arca›. Vorbereitung für spezielle Anlässe, wie z.B. ‹Tag der Kinder›, usw.
Antonio: Ja, für besondere Anlässe.
Regula: Bist du gehörlos, spätertaubt, schwerhörig oder hörend?
Andreas: Gehörlos, seit ich 2 1/2 Jahre alt war.
Sara: Gehörlos, seit Geburt.
Delmira: Hörend.
Dilma: Gehörlos. Als ich 3 Jahre alt war, hatte ich einen Unfall.
Fanny: Gehörlos, seit ich 2 Jahre alt war.
Antonio: Hörend.
Regula: Seit wann bist du gläubig?
Andreas: Seit 1984.
Sara: Seit Juni 1982.
Delmira: Seit 16 Jahren.
Dilma: Seit dem Alter von 12 Jahren.
Fanny: 18 Jahre.
Antonio: Seit ich geboren bin.
Regula: Wie lerntest du den Herrn Jesus als persönlichen Heiland und Erlöser kennen?
Andreas: Durch meine Bekehrung lernte ich den Herrn zum ersten Mal richtig kennen und lese die Bibel täglich, um den Willen des Herrn zu erkennen.
Sara: Durch eine amerikanische Gehörlosengruppe: sie haben Theater, Singen und Geschichte in ASL gezeigt.
Delmira: Ich war wegen einer Geburtstagsfeier in der Kirche Maranatha eingeladen.
Dilma: Durch biblische Geschichten.
Fanny: In Cochabamba, durch eine Evangelisationsgruppe.
Antonio: Durch meinen Glauben, durch die Bibel.
Regula: Hast du eine Familie?
Delmira: Ja. Meinen Mann Roque, und 4 Kinder: Roxana (29), Ricardo (27), Silvia (21) und Moisés (17).
Dilma: Ja. Mein Mann verliess mich. Ich habe 3 Kinder: Ringo (9), Yuliana (8) und Eunice (4).
Fanny: Nein. Ich bin ledig.
Antonio: Ja, ich bin verheiratet mit Miriam und habe 4 Kinder: Markus (18), Doris (15), Luis (14) und Jailton (9).
Andreas Kolb

Andreas Kolb

Sara Kolb

Sara Kolb

Delmira de Nunez

Delmira de Nunez

Antonio Olmos

Antonio Olmos

Fanny Pérez

Fanny Pérez

Aus der Gemeinschaft Juli 2000