Christliche Gehörlosen-Gemeinschaft

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Etwas von der Taubblindenfreizeit in Hohegrete, Deutschland

Interview mit Heinz und ein Eindruck von Silvia

Etwas von der Taubblindenfreizeit in Hohegrete, Deutschland

Vom 28. August bis am 4. September fand wieder die Taubblindenfreizeit in Hohegrete statt. Einige von der CGG Schweiz besuchten die Freizeit. Auch Heinz war dabei. Sigfried interviewte ihn zu dieser Freizeit. Lest selber:

Siegfried:Wie bist du zu dieser Freizeit gekommen?
Heinz:Ich habe in der Zeitschrift ‹Gemeinschaft› der CGG Schweiz darüber gelesen.
Siegfried:Weshalb hat dich die Freizeit angesprochen?
Heinz:Ich habe früher auch immer Ferien mit anderen gemacht, aber jetzt schon lange nicht mehr.
Siegfried:Weshalb schon lange nicht mehr?
Heinz:Durch meine Krankheit kann ich nicht mehr so gut allein Ferien machen.
Siegfried:Mit wem bist du an diese Freizeit hier gekommen?
Heinz:Ich bin mit Siegfried hier.
Siegfried:(ergänzt) Ich war schon dreimal an der Taubblindenfreizeit in Hohegrete und habe mich gefreut, dieses Mal zusammen mit Heinz hier zu sein.Heinz, wer ist noch da, den du kennst? Und hast du auch andere kennen gelernt?
Heinz:Ich kenne die anderen Schweizer aus der CGG: Silvia, Regula, Josef und Irene. Ich habe auch andere Menschen kennen gelernt. Mich hat besonders erstaunt, dass die Taubblinden nichts sehen und trotzdem sind sie sehr lebendige Menschen. Zum Beispiel Hilde: Bei ihr merkt man fast nicht, dass sie blind ist. Sie kann trotz allem gut laufen, schreiben und mitmachen.Sigi ergänzt: Hilde ist hörend und blind. Sie wohnt bei Stuttgart und ist seit etwa fünf Jahren bei der Freizeit dabei. Sie schreibt auf der Braille-Maschine für die Taubblinden. Aus dieser Maschine kommt ein Papierstreifen. Der Streifen ist mit der Blindenkurzschrift beschrieben. Die Taubblinden sitzen in einer Reihe und lesen nacheinander den Papierstreifen.Heinz, was wird für die Taubblinden aufgeschrieben?
Heinz:Josef spricht zu uns und gibt Informationen, das Programm bekannt. Er predigt auch. Das alles schreibt Hilde auf und so bekommen die Taubblinden alles mit.
Siegfried:Können alle Taubblinden den Streifen lesen?
Heinz:Die Taubblinde, welche die Blinden-Kurzschrift können: Ja.
Siegfried:Und die anderen?
Heinz:Für die anderen wird gelormt.
Siegfried:Kannst du auch Lormen verstehen?
Heinz:Ja, ich kann erst ganz langsam verstehen und selber lormen. Ich muss noch mit den Augen auf die Hand schauen.
Siegfried:Hast du das hier gelernt?
Heinz:Nein, eine Lehrerin kommt zu mir auf den Uetendorfberg zum Lernen.
Siegfried:Wie lange schon?
Heinz:Etwa seit einem Jahr. Sie kommt einmal im Monat zu mir.
Siegfried:Brauchst du das Lormen oft?
Heinz:Im Moment nur hier.
Siegfried:Weshalb brauchst du das Lormen noch wenig?
Heinz:Ich habe wenig Kontakt mit Taubblinden. Ich gehe mehr zu den Gehörlosen. Ich bin auch viel zuhause wegen meiner Krankheit.
Siegfried:Wie geht es dir mit deiner Krankheit?
Heinz:Das ist verschieden. Seitdem ich am 22. März 2010 am rechten besseren Auge die Operation hatte, geht es etwas besser. Aber langsam geht es auch wieder schlechter.
Siegfried:Zurück zu der Freizeit: was gefällt dir hier?
Heinz:Ich habe Jesus im Herzen und was Josef predigt, habe ich gerne. Für mich ist es auch schön, dass ich wieder einmal Ferien machen kann.
Siegfried:Würdest du wieder an eine solche Freizeit gehen?
Heinz:Ja, aber es kommt auch darauf an, wie es mir mit der Gesundheit geht.
Siegfried:Was hast du in dieser Freizeit erlebt?
Heinz:Wir machten Ausflüge mit der Bahn und mit Autos. Bei Bonn sind wir sogar einmal mit dem Schiff auf dem Rhein gefahren.
Siegfried:Möchtest du noch etwas sagen?
Heinz:Ich danke allen, die mir bei diesen Ferien geholfen haben.
Siegfried:Hast du noch einen Wunsch?
Heinz:Ich wünsche mir, dass es mir gut geht.
Siegfried:Heinz, ich danke dir für das Interview!

Sigfried

Mit Silvia war eine weitere Person aus der CGG Schweiz das erste Mal dabei. Sie erzählt uns von ihren Eindrücken dort:

Hallo! Ich bin Silvia. Ich war das erste Mal an der Taubblindenfreizeit. Es war sehr schön!

Jeden Morgen gab es eine Bibelarbeit und am Nachmittag gingen wir spazieren und machten Ausflüge. Dabei gab es jeweils Kaffee und Kuchen. Einmal waren wir auf einem Spielplatz und entdeckten ein Rad (wie ein Hamsterrad). Das war lustig mit den Taubblinden. Sie hatten daran Freude und vor allem unser ältester, Rudolf hatte daran Freude.

Mir hat unser Ausflug nach Bonn ins Museum sehr gut gefallen. Dort haben wir noch eine Schifffahrt auf dem Rhein gemacht.

Ich habe sehr viel gelernt, wie man mit Taubblinden umgeht. Es gab viele Möglichkeiten, um zu lormen, sich mit ihnen zu unterhalten und zu sehen, wie sie leben. Das alles war sehr schön und ich hatte Freude.

Mich hat es gefreut, dass wir sechs Schweizer an dieser Freizeit waren. Ganz besonders, dass Heinz dabei war.

Ich möchte später wieder an einer solchen Freizeit dabei sein. Oder ich begleite Regula. Ich habe daran viel Freude. Es war wirklich sehr schön!

Silvia

Aus der Gemeinschaft Oktober 2010